Anns Kreativblog.

Freud und Leid in Plastik

foto eines prusa mini 3d druckers

Jetzt isses also passiert. @bitscout hat mir zum 38. Geburtstag seinen alten 3D-Drucker gebracht. Während er seit einiger Zeit mit dem großen Bambu Labs druckt, habe ich jetzt also seinen alten Prusa Mini+.

Erste Gehversuche

Als der Drucker entstaubt und Prusa Slicer installiert war, kam als Nächstes direkt das Firmware-Update auf die dann aktuelle Firmware 6.2.4, um Kompatibilität wiederherzustellen. Es gab da nämlich so ein dezentes „Drucker erkennt USB-Stick nicht“-Problem.

Nach Kalibrierung und dem ersten Laden des Filaments war der Drucker bereit. Der erste Druck war direkt „Zubehör“ für den Drucker. Ein Mini Scraper zum Entfernen der Drucke von der Build Plate. Manuell Daten an den Drucker zu übertragen ist auf Dauer aber super nervig, daher kam dafür ein Raspberry Pi (4b) zum Einsatz.

OctoPrint

Octoprint ist eine dedizierte Python-Anwendung, die den Raspberry Pi in einen Printserver mit webGUI und API für 3D Drucker verwandelt. Da ich für meinen Raspi kein passendes Gehäuse hatte, habe ich das natürlich auch direkt selbst gedruckt. 🙂

Das Ganze habe ich in meinem ersten, höchstselbst gekauften Filament gedruckt. Irgendwie ist es bei Filamenten genauso schwierig wie bei Wolle einen schönen Grünton zu bekommen.
Das hier ist eSUN PLA+ in „Pine Green“. Link zur Druckdatei

Nach erfolgreicher Installation ist mein „OctoPi“ per USB an den Drucker angeschlossen und via webGUI im Netzwerk erreichbar. Man kann ihn auch direkt in Prusa Slicer einbinden um per Knopfdruck gcode Dateien dort hochzuladen.

Zwischendurch

habe ich diverse andere PLA und PLA+ Filamente verdruckt (gesponsored von Mama), unter Anderem um die diversen Ikea Alexe hier im Haus mit bunten Griffen zu versorgen. Hier gibt’s auf Printables auch eine schöne Druckdatei.

Um die Filamentspulen trocken zu verwahren, habe ich mir beim bösen A günstige „Cornflakebehälter“ gekauft. Laut Kommentaren werden die wohl sehr häufig für Filament missbraucht. 😀 Für das Silicagel Dessicant habe ich mir diese Behälter gedruckt.

Und dann?

Dann hat mich das gute Karma der Printgötter verlassen. Ich kann seit locker Mitte August keine Datei mehr korrekt drucken, ohne dass der Drucker nicht irgendein Problem hat. Wer mich kennt weiß, wie sehr es mich nervt wenn Tools ihren Dienst verweigern. Wenn ich Zeit in regelmäßige Wartung (Schmieren, Säubern, Schrauben kontrollieren) investiere, erwarte ich dass das Tool funktioniert. Der Drucker selbst ist kein „Projekt“. #fckfrickelei

Extruderstreik

Es ist jetzt schon mehrfach vorgekommen, dass der Extruder (aka das Dings, welches das Filament durch die Bowden Tubes zur Düse schiebt) nicht schiebt. Hat zur Folge dass der Drucker denkt er würde korrekt drucken, aber seit einer Stunde nur noch Luft druckt. Manchmal kann man dann das Filament auch nicht mehr auswerfen — als Folge müssen die Bowden Tubes entfernt und der Extruder komplett zerlegt werden.

Verstopfte Düse

Düsen sind anscheinend Verbrauchsmaterial, die empfohlenen Zeiträume zum Wechsel sind jedoch nicht mal vom Hersteller wirklich festgelegt. Im Netz liest man von „alle 3-6 Monate“ zu „wenn man kein Carbon Fiber druckt muss man da gar nichts wechseln“ fast alles. Meine 0.4mm Messingdüse war auf alle Fälle komplett verstopft, da konnte das Herumgestochere mit der Nadel nichts mehr ausrichten. Die Düse war auch noch die Originaldüse von vor 5 Jahren, der Wechsel hat also zumindest nicht geschadet.

Z-Wobble

Der Prusa Mini ist ein traditioneller 3D Drucker mit kartesischer Achsenanordnung, d.h. der Druckkopf bewegt sich auf der X-Achse (hin + her) und auf der Z-Achse (hoch + runter) mittels Riemen und Gestänge, während das Druckbett auf der Y-Achse vor und zurück fährt. Gerade beim Prusa Mini, dessen X-Achse nur auf einer Seite befestigt ist (eine Art Galgen), kommt es dazu vermehrt zu Z-Wobble. Hierbei wirken seitliche Kräfte auf die Z-Achse ein, wodurch sich häufig die Druckschichten etwas verschieben/verdrehen. Das war gerade beim Druck der Alex-Griffe super offensichtlich, da teilweise die einzelnen Schichten auf der Diagonalen völlig falsch gedruckt wurden. Repositionierung der Druckdatei um Diagonale möglichst zu vermeiden hat minimal geholfen.

Aktueller Showstopper: Positionsschlaganfall

Das bisher größte Problem, weswegen ich seit ca. 1 Woche nichts mehr drucken konnte und für das ich noch keine Lösung habe: Der Drucker scheint neurologische Probleme zu haben. Ist das durch das Alter bedingt?

Drucker druckt erst normal und dann plötzlich mit starkem Versatz

Hier beim Versuch, Gridfinity-Behälter zu drucken, merkt man es besonders. Die ersten Schichten sind völlig normal, dann knallt es ein bisschen und plötzlich druckt der Drucker mit ca 0,5cm Versatz. Wenn man im Drucker selbst versucht, die Positionen zu verändern, stößt der Drucker an seine physischen Grenzen an und zeigt völlig abstruse Minuswerte an, als hätte er plötzlich vergessen wo er ist. Hat dafür jemand eine Lösung?

Der Drucker ist geschmiert, die Schrauben festgezogen und es liegt auch nicht am Druckmodell. Passiert bei allem, auch Dinge die vorher problemlos gedruckt wurden.

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